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Ein Herz für Schnitzel

Was der Mensch den Tieren antut, passt auf keine Kuhhaut.


Mancher gibt den grossen Tierfreund. Und frisst Abend für Abend sein Schnitzel vom Teller.


Behandle den anderen so, wie du selbst gerne behandelt werden möchtest. Selbstverständlich gilt dieser Grundsatz nicht für Tiere. Da könnte ja jeder kommen!


Ein Deutscher sagte mir einmal, er esse in seinem Land kein Fleisch. In der Schweiz sei es anders, werden die Tiere hierzulande doch besser behandelt. Schön, denke ich mir – selbst bei Massenmord zeigen die Schweizer Augenmass.


Einmal bestellte ich beim Chinesen eine Ente. Als das Tier knusprig auf meinem Teller lag, wurde mir mulmig. Ich schloss beim Essen die Augen, sah die Ente, wie sie voller Wonne bei Sonnenuntergang im Wasser schaukelte. Das mulmige Gefühl verschwand. Ich hatte meinen Frieden mit der Ente geschlossen.


Das Zutrauen eingehegter Tiere zum Menschen ist irritierend. Oder traue ich den Gefangenen doch zu viel zu?


Neulich wurde ich zum Besuch eines Wildtierzoos genötigt. Ich tröstete mein schlechtes Gewissen mit dem Gedanken an die eigene Unfreiheit.


Ich bin kein Vegetarier, sondern ein Fleischesser mit schlechtem Gewissen. Wenigstens ist der Zeitgeist auf meiner Seite.

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