Die Windeln im Arm
- Daniel Costantino
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Am Anfang war die Leere
Und die Leere wurde ein Dickes
Und ballte sich eine Faust
Und die Faust war das Dicke
Und schlug in die Leere
Das Schweizer Fernsehen tut nur dergleichen. Abert und odert herum, zerschlägt ab und zu ein wenig Bünzligeschirr. Gibt all seinen Affen Zucker. Glättet Wogen, wo nur Luftblasen sind. Spielt mit Büchern Quartett, als spielte es Literatur. Sobald einer mault, zuckt es zusammen. Es kann kein Wässerchen trüben, kein Zigarettchen entflammen. Nur die ganz kleinen Geister. Es serviert seinen Gästen nichts als Mineral, nie einen Wein, nicht einmal Kaffee.
Man guckt in Röhre dabei. Weiter ist nichts. Am besten bleibt man auf Distanz zum Fernsehen. Hält nur ganz losen Kontakt, so erhält sich der Charme einer entfernten Verwandtschaft. Man begegne ihr an Begräbnissen wieder. Näheren Umgang zu pflegen, brächte nur Verdruss.
Es müsste endlich die schweizerische Freiheitsstatue geben. Den Gartenzwerg gibt es ja auch.
„Da kann man doch nicht einfach nur zuschauen.“
Jaja, man müsste was tun. Oben den Kasten öffnen und eingreifen. Allem Elend Einhalt gebieten. Fertig mit Kriegen! Abpfeifen.
Wobei – ist man denn zum Zuschauen verpflichtet? Man könnte ja auch einfach den Kasten wegschmeissen. Und das kleine Kästchen, das überall mitkommt, übrigens auch. Man würde sich beruhigen am Ende, werweiss. Und gar noch den Entschluss fassen, die Karriere zu beenden.
Es gibt keinen Fachkräftemangel, nur einen Mangel an Robotern.
Ich lese von ungefähr, die schweizerische Wehrpflicht stelle einen sinnlosen Zwang dar. Es dürfe nicht sein, dass jungen Männern das Recht genommen werde, frei über die Einteilung ihrer Zeit zu verfügen.
Was für ein Fähnchen im Wind. Bestimmt wird es beim ersten Luftstoss wie ein Lappen in sich zusammenfallen.
Spiess an Spiess Journalisten aus Deutschland: Nie würden sie ihre Söhne für ihr Land in den Krieg schicken! Ich stelle mit das rührend vor: Kleiner, jetzt bleibst du aber brav zu Hause!
Die Schlächterei in Gaza kommentieren sie mit Israels Recht, sich zu verteidigen. Vor den Verteidigern der Ukraine verneigen sie sich. Helden seien das! Sie vergessen sogar zu gendern dabei. Aber vor Deutschland würden sie strammstehen und ihm die Söhne verweigern.
Ja genau. Mit frischen Windeln im Arm. Die wären das imstande.
In Liechtenstein werden Aufenthaltsbewilligungen verlost. Die Teilnahme kostet ein paar hundert Franken. Reines Glück entscheide über jährlich 72 Vergabungen, schreiben online die Zeitungen. Das heisst, die höfische online-KI. Sie lobt das „streng demokratische Zufallsprinzip“. Dadurch herrsche nämlich absolute Chancengleichheit.
Und das Volk begrüsst das Verfahren. Viele würden sogar selber gerne mitmachen dabei, schreiben sie in ihren Kommentaren. So habe ich mir die Aufklärung immer vorgestellt.
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